Die folgende Aufzeichnung zeigt einen winzigen, klitzekleinen Auszug von dem, was in 45 Minuten Meditation passieren kann - nicht muss. Vollständigkeit ist an dieser Stelle ausdrücklich nicht
erwünscht!
- Meditationswecker einschalten (Wunderbarer Wecker, der mit Klangschalen-Gong nach 45 Minuten das Ende der Meditation ankündigt.)
- Zurechtrücken im Schneidersitz.
- Ich fusche und nutze eine Rückenlehne, obwohl es auch ohne gehen würde.
- Der Start-Gong ertönt.
- Hände suchen ihren Platz - es geht los.
- Ich atme, ganz ruhig, bewusst, achtsam ein und aus.
- Die Bauchdecke bewegt sich sanft.
- 10 - 15 Atemzüge alles im Lot.
- "Mist, du hast diese Rechnung immer noch nicht bezahlt."
- Atmen - fühlen - beobachten
- "Dieses Verschludern von Rechnungen ist nicht gut!" strenge, vorwurfsvolle Stimme.
- Ich sehe förmlich den boshaft erhobenen Zeigefinger vor meiner Nase.
- Unruhe - schlechtes Gewissen
- Atmen - ein und aus - Gedanken - mehr nicht.
- Ich sitze nicht gut, es zwickt im Rücken.
- Gefühle - kommen und gehen
- Anflug von Panik - Neugier - Panik steigt
- Panik verschwindet - atme ein und aus.
- Das Herz klopft ein wenig schneller als sonst, laut und kräftig.
- Ich beobachte es interessiert - atme ein und aus.
- "Mit den Weihnachtsgeschenken bist du auch wieder schrecklich hinterher!"
- Der erhobene Zeigefinger wedelt heftig.
- "Wenn ich nur wüsste, was ich den Kindern schenken soll..."
- Eine große Flutwelle rollt heran - ich atme ein und aus.
- Eine Flutwelle rollt - ich sehe sie - ich staune.
- Tief Luftholen - mit dem nächsten Ausatmen zieht sie weiter.
- Gedanken-Loopings am Himmel - ich beobachte - atme ein und aus.
- Mir ist langweilig.
- "Du hättest wirklich Besseres zu tun!"
- "Heute hätten zehn Minuten Meditation gereicht."
- "Du wirst niemals besser."
- Hämische Gelächter - ich atme ein und aus.
- Ein Kommen und Gehen - ich bin Zuschauer.
- Gedanken - Impulse - Emotionen
- Es zwickt im Rücken. Es knackt im Rücken.
- Interessant.
- Mein Körper erzeugt Geräusche, Empfindungen, keine Wahrheiten.
- Atme ein und aus.
- Erforsche, was da ist - was kommt und geht.
- Ich bemerke große Atempausen - Stille.
- Himmlische Stille - manchmal - nur ein Gefühl von vielen
- Es kribbelt.
- Mir ist langweilig.
- "Bestimmt ist der Wecker defekt."
- "Das denkst du ständig."
- "Aber ab und an ist es wahr."
- "Ja und?"
- Ich atme ein und aus - beobachte.
- Sanfte Schaukelbewegungen im Bauch - Wärme - Stille.
- Atem fühlen.
- Kribbeln fühlen.
- Mir ist langweilig.
- Der Körper ist fast schwerelos.
- Der Gong ertönt und läutet die letzte Minute ein.
- "Schade."
- Der dreifache Gong ertönt.
Jeder Augenblick ist kostbar. Keiner mehr, keiner weniger, keiner besser als der andere.
Jedes Wahrnehmen von dem was ist, bringt mich ein Stück näher zu dem, was ich bin.
Wer sich den Anfängergeist bewahrt, darf alles immer wieder in ganzer Fülle erleben.
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