Wofür nutzt du heute deine Zeit?
Ein kleines Rechenbeispiel:
Ich möchte gerne 90 Jahre alt werden. 48 bin ich schon, dann bleiben mir 42 Jahre und somit 15.330 Tage.
Klingt gar nicht so viel, oder?
Nehmen wir an, dass ich täglich 8 Stunden schlafe oder ruhe und 8 Stunden arbeite.
Okay, wir rechnen den Urlaub und die Wochenenden nicht mit, denn manchmal arbeitet der ein oder andere mehr als 8 Stunden am Tag.
Bleiben immer noch 8 Stunden täglich.
Nehmen wir weiter an, dass ich jeden Tag:
1 Stunde meditiere
1 Stunde Sport treibe
1 Stunde ein gutes Buch lese
1 Stunde Zeit mit einem lieben Menschen verbringe.
Bleiben immer noch 4 Stunden täglich in denen ich putzen, kochen, einkaufen, Wäsche waschen und einfach nur NICHTS tun kann. Jeden Tag vier Stunden lang.
Warum behaupten die meisten Menschen dennoch, dass sie weder Zeit für Sport, noch für Meditation, noch für gute Bücher, noch für liebe Menschen haben?
Ich werde heute einen sehr genauen Blick auf Meine Zeit werfen und herausfinden, wohin sie verschwindet.
Vielleicht hast du gute Gründe, warum auch du keine Zeit hast?
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Anja Meyer (Donnerstag, 26 Januar 2017 08:42)
Vielleicht - nein,ganz bestimmt liegt das daran, dass solche Rechenbeispiele nicht aufgehen, weil wir Menschen so nicht funktionieren. Rein rechnerisch haben wir vielleicht die Stunde Für eine bestimmte Aktivität, wenn wir dann dabei sind, sind wir vielleicht mit den Gedanken ganz woanders und nehmen nicht wirklich wahr,was wir eigentlich genießen wollten. Und jeder von uns nimmt Einen Zeitraum unterschiedlich lang wahr - je nach Tagesform und Typbedingt - wo dem einen 20 Minuten reichen,ist der andere nach 2 Stunden noch nicht zufrieden...Und nicht zuletzt die Tatsache,an der ich häufig mit meiner Zeitplanung scheitere: Wenn du häufig in deinen Tätigkeiten unterbrochen wirst, ziehen sich Dinge in die Länge und am Ende des Tages hat man das Gefühl, nichts richtig geschafft zu haben, fühlt sich trotzdem gestresst und zu entnervt, dann abends auch noch zum Sport zu gehen. Unterbrechungen wie unvorhersehbare Dinge wie Waschmaschine kaputt, Warten auf Handwerker, Familienmitglieder, die einem in die Zeitplanung fallen durch Krankheit, Ärger mit Lehrern, von denen man mitten am Tag in die Schule zitiert wird, endlose Stunden sinnloses Wartens in Arztpraxen, auf Ämtern oder auf Bahnhöfen, im Stau.... Und dann zieht jedes unserer Vorhaben unsere Aufmerksamkeit an sich, so dass wir gut aufteilen müssen, und Pioritäten setzen gelingt auch nicht jeden Tag... Wir planen und das Leben hält sich meist nicht dran...�
Anja Meyer (Donnerstag, 26 Januar 2017 09:15)
Aber, liebe Anja, Dein Rechenbeispiel ist ein guter Anstupser, sich bewusst über seine Zeit zu werden. Ich habe schon einige Konsequenzen daraus gezogen und es kann nur besser werden: Ich muss mich ja nicht für alles und jeden verantwortlich fühlen, Handy- und Telefongebimmel abstellen, ich muss nicht alles an Aktivitäten die ich toll finde, auch ausüben- vielleicht ja im nächsten Leben.... und auch all die unvorhersehbaren Katastrophen muss ich ja nicht immer zu meinen persönlichen Aufgaben machen. Es gibt allerdings etwas, dass ich schon seit langem beherzige und seitdem bin ich zufriedener: Dinge, die für mich persönlich wichtig sind, stelle ich meist nicht mehr ans Ende eines Tages, sondern vorne an. Die restliche Planung aller Pflichten muss sich daran ausrichten, nicht mehr umgekehrt. Immer klappt das nicht, aber meistens schon. Dadurch bleibt dann mal was liegen - aber das ist dann eben so... Danke für die Anregung �
Anja (Donnerstag, 02 Februar 2017 14:32)
Liebe Anja, du hast natürlich vollkommen Recht. Genau SO funktioniert die Rechnung nicht - sie war als reine Provokation gedacht. Das Leben hält viel zu viele "Abers" bereit. ABER - (ich habe noch eins) - es ist nur der Impuls.
Genau so, wie du es im zweiten Kommentar selber beschreibst. Muss ich 4 Stunden bei Facebook traurige oder lustige Videos gucken? Muss ich die Fenster ständig putzen? Muss ich bei schönem Wetter wirklich am PC sitzen und Dinge erledigen, die bestimmt auch später gehen würden? Muss ich meine Zeit eben so verbringen wie ich es meist routinemäßig mache? Nein - muss ich nicht. Denn theoretisch habe ich viel Zeit zur Verfügung (jeden Tag 24 Stunden, das ist Fakt :-) . Aber ich nutze sie eben anders als es mir gut tut.
Ich beginne den Tag mit einer Meditation - fast immer - 45 Minuten der Stille. Kein Mensch kann behaupten, dass Meditation lebensnotwendig ist. Aber - mein Leben macht das reich und wertvoll und wunderschön. Ich denke über meine Zeit nach und immer mehr darüber, mit wem und wie ich sie wirklich verbringen will.
Schön, wenn der Artikel dich inspiriert hat, das war mein Ansinnen! :-)